Region Nordost - Das Land liest 2023: Lesung mit Michael Stavaric und Daniela Strigl im Kulturhaus in Raasdorf

© KiBi, Ivo Baotic

Das Land liest 2023 - Lesung mit Michael Stavaric in Raasdorf

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Das Land liest“ fand am Montag, 25.09.2023 im Kulturhaus in Raasdorf eine Lesung mit Michael Stavaric statt.

Beate Rauchberger

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Beate Rauchberger

Begrüßung durch Beate Rauchberger

Der Abend wurde von Beate Rauchberger, derr Leiterin der öffentlichen Kinder-, Jugend und Erwachsenenbibliothek Raasdorf eröffnet, die neben dem Autor Michael Stavaric und Moderatorin Daniela Strigl auch Christoph Schönsleben von Treffpunkt Bibliothek, Ivo Baotic vom Kirchlichen Bibliothekswerk und den Bürgermeister von Raasdorf, Walter Krutis, sowie ein zahlreiches Publikum begrüßte.

Bürgermeister Walter Krutis

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Bürgermeister Walter Krutis

Grußworte von Bürgermeister Walter Krutis und Christoph Schönsleben

Bürgermeister Walter Krutis hob in seinem kurzen Grußwort seine Dankbarkeit an Beate Rauchberger und ihr Bibliotheksteam hervor, da dieses Team nicht nur diese Veranstaltung gemeinsam mit dem Land Niederösterreich, dem ebenso der besondere Dank des Bürgermeister galt, organisierte, sondern mit seinem Einsatz eine gut organisierte Bibliothek führt, die auch viele Menschen aus der Nachbarschaft zu ihren Kunden zählt.

Christoph Schönsleben hob in seinem kurzen Grußwort ebenso seine Freude über diese Veranstaltung hervor.

Moderatorin Daniela Strigl

© KiBi, Ivo Baotic
Moderatorin Daniela Strigl

Vorstellung der Moderatorin Daniela Strigl

Zunächst stellte Michael Stiller vom Literaturhaus die Moderatorin des Abends Daniela Strigl, Literaturkritikerin, Autorin und Kennerin des großen Werks von Michael Stavaric, vor. Sie kennt das Werk von Stavaric sehr gut und leitete mit ihren Fragen und Anmerkungen das folgende Gespräch mit dem Autor sowie die einzelnen gelesenen Abschnitte ein. 

 

Autor Michael Stavaric

© KiBi, Ivo Baotic
Autor Michael Stavaric

Vorstellung des Autors Michael Stavaric

Strigl leitete das Gespräch mit einigen Details aus der reichen Biographie von Michael Stavaric ein, der in Brno (Brünn) in der Tschechischen Republik geboren, als Kind nach Österreich, nach Laa an der Thaya, kam und ein reichhaltiges Werk an Romanen, Wissensliteratur für Kinder aber auch Gedichten verfaßt hat. Er ist auch als Übersetzer tätig und hat viele Preise und Auszeichnungen erhalten.

Cover "Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit"

© KiBi, Ivo Baotic
Cover "Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit"

Zunächst wies sie auf neue Werke von Michael Stavaric hin, bevor sie ihn ersuchte, zunächst drei kurze Gedichte aus seinem neuen Gedichtband mit 51 Gedichten „Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit“ vorzutragen. Dieser Band hat die Umbrüche im Umweltbereich zum Thema und enthält Liebesgedichte. Das erste Gedicht hieß „Juke-Box“.

Cover "Das Phantom"

© KiBi, Ivo Baotic
Cover "Das Phantom"

Romanvorstellung und Leseproben "Das Phantom"

Danach leitete Strigl zum Hauptwerk des Abends, dem Roman „Das Phantom“ über, der, vom großen österreichischen Literaten Thomas Bernhard inspiriert, die Geschichte vom Thom erzählt, der kurz vor seinem Lebensende steht und nun sein Leben in schier endlosen Sätzen, ganz so wie beim ursprünglich dem Autor verhaßten und erst später entdeckten Thomas Bernhard, reflektiert.
Stavaric hebt sich von Bernhard insofern ab, als seine Sätze mit Pointen gespickt sind, die dem Werk auch eine humoristische Note geben, auch wenn die Grundstimmung grantelnd-melancholisch über das eigene Leben und die dort gemachten Erfahrungen und Erlebnisse reflektiert.
Dabei wird auch eine Brücke zum Buch für Kinder „Faszination Qualle“ geschlagen, weil sich sowohl im Gedichtband, wie auch im Wissensbuch „Faszination Qualle“ als auch im Roman „Das Phantom“ das Thema Unsterblichkeit findet.
Die Qualle mit dem lateinischen Namen „Turritopsis nutricula“ besitzt die Fähigkeit, ihre Zellen, wenn diese altern, wieder zu verjüngen und ist so, wenn man sie in Ruhe läßt, ein unsterbliches Wesen.
Den Roman „Das Phantom“ bezeichnet Stavaric als eine Art Nahtoderfahrung, da, wie kurz vor dem Tod, der Protagonist Thom über sein Leben, seine nie verwirklichte Beziehung zu Gretchen, aber auch seine Erfahrung, eine schwarze Mamba als Haustier zu halten, nachsinnt und dabei in einem beeindruckenden Stil der schier endlosen Sätze auch sprachlich die Unsterblichkeit darzustellen scheint.
Die Kostproben, welche Stavaric dann zum Besten gab, amüsierten die Zuhörerschaft, da die Sätze, wenn auch endlos lang und aus ineinander verschachtelten Nebensätzen bestehend, durch den Vortrag und die enthaltenen Pointen durchaus zum Schmunzeln anregten.

Blick auf das Publikum während der Lesung

© Kinder-, Jugend-, und Erwachsenenbibliothek Raasdorf
Blick auf das Publikum während der Lesung

Das Publikum lauschte gebannt den verschachtelten Sätzen von Michael Stavaric und bei den Pointen war mitunter lautes Lachen zu hören, was den Eindruck einer äußerst gelungenen Darbietung bekräftigte. Viele waren begeistert und der Büchertisch wurde nach der Veranstaltung ebenso regelrecht gestürmt.

Blick in das Publikum während der Lesung

© Kinder-, Jugend-, und Erwachsenenbibliothek Raasdorf
Blick in das Publikum während der Lesung

Die Veranstaltung selbst wurde mit einem gemütlichen Beisammensein bei Brötchen und Getränken abgeschlossen. Dabei ergaben sich viele interessante und spannende Gespräche der Teilnehmer dieses Abends.

ib/ib